17.11.2024, LL
Pinguine gibt es nicht nur in der Arktis oder im Zürcher Zoo, sondern auch in der ZSHL, genauer gesagt im Luzernischen Soorsi. Genau dahin begaben sich die 12 aufgebotenen HC88-er an diesem grauen Samstagabend, um das Spitzenspiel zu bestreiten. Die flugunfähigen Vögel hatten ebenfalls bisher alle 3 Spiele gewonnen und dies deutlich mit einer Torbilanz von +16. Der heutige Leckerbissen war also angerichtet, um hier gastronomisches Vokabular zu gebrauchen.
Die Baarer traten mit einem 4er und einem 3er Sturm an, die Absenzenliste war abermals lang (Anm. d. Rek.: Diesmal schaute Vanini auf seine Kinder, dafür kriegte Candy Huwyler Ausgang). Kaum hatte der Hartgummi das erste Mal das gefrorene Wasser berührt, war bereits klar, dass sich diese beiden Teams heute Abend nichts schenken würden. Die Baarer wirkten ab dem konsequente Körperspiel der Pinguine etwas überrascht und es war somit ein «first», dass man auch in der ZSHL-B hart angefasst wird. Trotzdem wagte man sich vereinzelt in den Bandenzweikampf und aus einem solchen fand Biedermann den freien Muller im Slot, welcher mit extra «oomph» die Baarer auf dem Scoresheet vermerkte. Da Muller aus der Gen-Z stammt und nordamerikanische Wurzeln hat, hier nochmals: grind the boards, backhand sauce to open ice, Muller right out the gate with the snipe to yeet it past the goalie – in main character fashion!
So hatte man zumindest den ersten offensiven Akzent setzen können, die weiteren Chancen waren allerdings rar. Mehr zu tun gabs für die beiden unparteiischen, welche an diesem Abend sicherlich teils eher den Baarern gutgesinnt waren. Circa 10 Minuten später tauchte dann Roth von rechts kommend in Abschlussposition und konnte Torhüter Kieliger in der nahen Ecke zum 1:1 Pausenresultat bezwingen.
Die erste Drittelspause war in den Baarer Katakomben durch stretching und taktische Inputs vom Coach geprägt. Insgesamt analysierte man die ersten 20 Minuten als ausgeglichen, wenn auch das Forechecking noch etwas verfeinert werden konnte.
Kaum war der Rasen gemäht, wurde weiter für Buchhaltungs-Arbeit gesorgt: Distel (Penguins), Reber (Penguins), Jandl (Baar) und erneut Reber gaben sich jeweils die Strafbank-Klinke wegen minor penalties in die Hand. In der 37. Minute konnte dann Nussbaumer entwischen und änderte auf Pass von Vonarburg auf 2:1 für die Gastgeber. Somit war Baar das erste Mal in dieser Saison in Rückstand.
«Nicht mir mir» sagte sich da Sandro «Zuckerstange» Huwiler und glich kurz nach Ablauf einer weiteren Pinguiner-Strafe mit einem klassischen, «schottisch-halbhöch» Schlenzer die Partie wieder aus. 2:2 nach 40 Minuten – das Schlussdrittel war angerichtet.
Erneut machten sich die Penguins mit kleinen Strafen das Leben schwer und der Redebedarf der beiden Captains mit dem Schiedsrichterpaar stieg merklich. In einem dieser Überzahlspiele für Baar war es dann Biedermann möglich, sich alleine in den Slot zu fuchsen und den starken Pinguin-Keeper Blum zwischen den Beinen zu erwischen. Daraufhin wurde das Spiel noch ruppiger: Gisler wurde im eigenen Slot hart angegangen und musste daraufhin das Spiel vorzeitig beenden (undisclosed upper body). Entsprechend hagelte es Pfiffe der Schiedsrichter, wobei Sollberger gleich zweimal innert 5 Minuten in die «sin-bin» verwiesen wurde. Nach einem Gewühl im Sursee-er Slot konnte Loretz die Scheibe ergattern und in den netzhimmel «roofen». 4:2 Baar. Die Schlussphase glich mehr einem «wer hat noch nie gebandenhobelt» contest: Jandl beendete seinen Arbeitstag aufgrund eines Cross-Checks mittels 5-minuten Disziplinarstrafe vorzeitig und dies wurde kurz darauf vom Pinguin Helfenstein nachgeahmt. Huwyler musste dann auch noch aufs «Bänkli» und so konnten die Surseer nochmals 4:3 Überzahl spielen. Doch Kieliger schwang seine Beine und Arme von rechts nach links und konnte alle Schüsse parieren und den Baarern somit den 4. Saisonsieg in Folge sichern.
Wir wünschen allen verletzten/angeschlagenen Spielern beider Teams eine rasche Erholung und insbesondere Gisler, welcher den Baarern wohl für eine weile schmerzlich fehlen wird.
Next game: 23.11.2024 14:00 Black Stars Luzern – HC 88 Baar, Eisstadion Luzern