Zug, 24.02.2024
Wir schreiben den 24. Februar, das drittletzte Saisonspiel der Baarer gegen die Fischbach-Göslikon Indians steht auf dem Programm.
Die Gäste aus Fischbach sind den Baarern bestens bekannt und sorgten in der Vergangenheit regelmässig für Kopfschmerzen. Im Jahre 2020 verlor man das wegen der Pandemie einzige Saisonspiel 6:7 nach Penaltyschiessen. Im Jahr darauf gewann man knapp mit 7:6 (ebenfalls Penaltyschiessen) und im Jahre 2022 konnte man deutlich gewinnen, allerdings mit bitterem Nachgeschmack, da sich Coach Dietziker in diesem Spiel am Knie verletzte.
Letztgenannter ist nun wieder fit und motiviert und ermahnte seine Mannen, den Gegner nicht zu unterschätzen. Immerhin sind die Baarer aktuell nicht auf Playoff-Kurs und aus den letzten 3 Spielen sind 9 Punkte nötig.
Das Spiel begann einigermassen ausgeglichen, wobei die Baarer einen etwas dominanteren Eindruck hinterliessen. Doch der ausgesprochen gut spielende Theiler zwischen den Pfosten konnte die zahlreichen Abschlüsse erfolgreich parieren, bis Lang auf Pass von Kohli und Dietziker das 0 auf der Anzeigetafel durch eine 1 ersetzen konnten. Doch aufgrund zu grosser Distanz zum Gegner konnte Geissmann entwischen und Torhüter Dietziker erstmals bezwingen.
Mit diesem Pausenstand gab sich Coach Dietziker natürlich nicht zufrieden und es wurde erneut an der Taktik und insbesondere am individuellen Einsatzwillen berechtigte Kritik geübt.
Auf Worte Taten folgen zu lassen ist immer einfacher gesagt als getan, so auch beim HC 88 Baar. Das Spiel plätscherte dahin – Baar hatte seine Chancen aber immer wieder parierte der indianische Schlussmann. Hinzu kamen die eine oder andere Strafe gegen Baar, wobei man sich zu kleinen Vergehen hinreissen liess. Diese blieben grösstenteils ohne Nennenswerte Gefahr für die Baarer, leider verletzte sich jedoch Torhüter Dietziker bei einem Abwehrmanöver an der Schulter und musste durch Kieliger erstetzt werden.
In der 31. Minute konnte dann in der Zuger Trainingshalle ein Ereignis mit Seltenheitswert beobachtet werden: Gisler spielte ein schönes Zuspiel auf Captain Loretz und dieser erwischte den gegnerischen Keeper über dem linken Schoner zum ersten Saisontor. Ob dies mit dem Kürzen der eigenen Lanze oder mit der Vorfreude auf die kommende Urlaubswoche zusammenhängt, kann nicht abschliessend geklärt werden.
2:1 zur zweiten Pause mochte jedoch den Baarer Trainerstaff nicht beruhigen und es wurde nochmals heftig diskutiert. Zuckerbrot und Peitsche war im Preussen des 19. Jahrhundert aktuell – in der 88er Katakombe setzte man nur auf die Peitsche. Auch diese Worte liessen sich nur mit Mühe in Taten ummünzen und als in den ersten 9 Minuten des Schlussabschnitts weiterhin keine Tore fielen, dachte Coach Dietziker bereits laut über eine Umstellung auf 2 Linien nach. Da dies stets ein heikler Entscheid ist, entschloss er sich jedoch das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und bezwang in der 50. Minute den FiGö Schlussmann mit einem legeren Schuss zum 3:1. Dies gab den Baarern etwas Luft und führte zu einer allgemeinen Entspannung. Zwei Minuten später machte es dann Gisler seinem Trainer gleich und erhöhte auf 4:1. Die nun etwas demoralisierten Indians liessen sich dann zu Fehlern hinreissen und so konnte Loretz einen Pass im gegnerischen Drittel entscheidend ablenken, worauf Gregor «boom boom» Iten in gewohnter Manier den Hartgummi unter der Latte versorgen konnte. So konnte man am Ende das teils schleppende Spiel doch noch mit klarem Resultat für sich entscheiden und die 3 Punkte waren im trockenen.
Torhüter Dietziker liess sich im Spital weiter abklären, wobei keine Hinweise auf eine Schulterluxation oder Frakturen festgestellt werden konnten. Wir wünschen ihm eine rasche Genesung!
Captain Loretz wurde mit dem Team Player Award sowie dem Puck des ersten Saisontores ausgezeichnet, welchen er sicherlich auf seinem Nachttisch zur Schau stellen wird.
Das nächste Spiel folgt am 3.3. gegen das Tabellenschlusslicht Vogelsang Bulls. Dabei gilt es erneut sich von der Statistik nicht täuschen zu lassen und mit vollem Einsatz 3 Punkte zu sichern.