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Der Schock in blau oder Spielbericht HC 88 Baar vs. Shocking Blue Steinhausen

 

Zug, 03.02.2024

 

 

 

Nach 2 spielfreien Wochenenden (aufgrund Spielermangel der Escholzmättler am 26.01.2024) hiess es endlich wieder Qualitätseishockey in der Trainingshalle in Zug. Die Aufregung um das Duell gegen die Steinhauser Blau-Shocker war so gross, dass selbst Vanini «il panettone»’s Freunde aus der Leventina anreisten. Diese sind zwar grundsätzlich dem HC Ambri-Piotta nahestehend, am heutigen Abend hielten sie jedoch zu den gelben Baarern. Natürlich im Rahmen der unparteiischen Funktion als Zeitnehmer und DJ im Speaker-Hüüsli.

 

 

 

Die Standpauke zu Beginn von Coach Dietziker war ausgiebig: Er ermahnte die Mannen, dass der HC 88 nach langer Zeit wieder ein sehr grosses Kader zur Verfügung hat und jeder der «nicht spurt», könnte am folgenden Spiel von der Bank aus zuschauen. An Motivation solls somit nicht gemangelt haben, allerdings fehlte kurz vor Anpfiff das eine oder andere Arbeitsgerät. (Gregi the broom bemerkte pünktlich aufs Spiel, dass das Ende seines Besenstiels gebrochen war und musste somit auf Captain Loretz’s Lanze ausweichen. Rüegg war gar so nervös, dass er seinen Ellenbogenschoner unter der Unterhose nicht fand).

 

 

 

So begann das Spiel nach nur kurzer Einspielzeit pünktlich und wie gewohnt bereiteten die Shocking Blue’s aus Steinhausen um Wirbelwind Zürcher für Baarer Kopfschmerzen. Bereits in der 4. Minute musste Bumble-Keeper Kieliger das erste mal hinter sich greifen. Elmiger war den Baarern entwischt und netzte zum 1:0 ein. Der gewohnte ZHSL-Zuschauer hätte sich wohl schon auf Einbahn-Hockey eingestellt, doch die Baarer konnten reagieren. Captain Loretz servierte die Backhand-Sauce zum ideal positionierten Muller, welcher frei nach seinen kanadischen Vorfahren «over the pad – under the glove» einnetzte. Kurz darauf fand auch Gisler den Weg am gegnerischen Torhüter vorbei und so konnte man für kurze Zeit in Führung gehen. Doch Shocking Blue wäre nicht Schoggi-Blu wenn es nicht einen gewissen Sandro Zürcher gäbe, welcher sehenswert die gesamte Baarer Verteidigung stehen liess und den Ausgleich erzielte. 2:2 zur Pause.

 

 

 

Kaum war der Pausentee getrunken und die Stöcke neu getaped, wartete schon der Zürcher Sandro auf die Baarer, der kurz nach Drittelsbeginn die Steihuusemer erneut in Führung schoss. Dann geschah für gute 10 Minuten nichts mehr, bis Rüegg (Ellenbogenschoner zwischenzeitlich gefunden und angezogen, Anm. d. Red.) nach einem glücklichen Scheibenverlust von Loretz im hohen Slot zum Abschluss kam und den Spielstand wieder ausglich. Lange halten konnte man den Gleichstand nicht, denn die Blue’s konnten mit ihren unermüdlichen Angriffen die Baarer teils wirblig spielen und erhöhten, nach teils katastrophalen Fehlern der Baarern, innerhalb von 5 Minuten auf 6:3.

 

 

 

Es mussten also nochmals alle Kräfte für die letzten 20 Minuten mobilisiert werden. Coach Dietziker, welcher freiwillig (!) die Schlittschuhe zugunsten seiner Teamkollegen gegen lässige Sneakers getauscht hatte, holte nochmals tief Luft und schwörte die 88er nochmals auf eine Schlussoffensive ein. Doch leider konnte dieser Elan nicht mit aufs Eis genommen werden, im Gegenteil. Es folgten noch zwei temporäre Ausfälle von Star-Center Voneschen (undisclosed lower body) und Dale «Magic» Muller (undisclosed lower body), welche nach unglücklichen Zusammenstössen für wenige shifts pausieren mussten.

 

Währenddessen stürmten die blauen Shirts munter weiter in Richtung Kieliger und konnten schliesslich den Sack mit weiteren 3 Toren zu machen.

 

 

 

Insgesamt ein enttäuschender Abend für die Baarer, da konnte auch die lüpfige Pausenmusik der tessiner Sektion des HC 88 Fanclub nicht helfen.

 

Shocking Blue hat nicht umsonst die zweitbeste point percentage in der aktuellen Saison. Doch die Baarer täten gut daran, die Konzentration bereits in der Garderobe aufzubauen und die Worte des Coaches mit aufs gefrorene zu nehmen. Hockey bleibt ein Sport, welcher Energie in den Beinen benötigt, weniger im Mundwerk.

 

Bleibt zu hoffen, dass Vanini zum nächsten Spiel nebst seinem eigenen Fanclub auch noch Panettone für das gesamte Team mitbringt.

 

 

 

Nächstes Spiel 24.02.2024 gegen die FiGö Indians.