Ein happiges Programm hatte die Herren des Hockeyclub 88 Baar vergangene Woche erwartet. Das erste Mal seit langem hatten die 88er wieder einmal zwei Spiele an einem Wochenende zu bestreiten. Dabei konnten die Baarer wenigstens jeweils auf drei komplette Linien und auf Torhüter Flühler zählen. Letzterer zeigte übrigens ein ganz starkes Wochenende und ebnete mit seiner stoischen Ruhe und seinen Glanztaten den Weg zu den beiden Siegen. Doch die zwei Siege gab es nicht gratis - sie verlangten den 88ern einiges ab. Am Samstag gewann man mit 9:4 eher klar, der HC Siebnen war dezimiert angetreten und war dieses Mal zu weit von einem Punktegewinn entfernt. Das Spiel am Sonntag gegen den aktuellen Tabellenleader und Meister 2017 war dann noch einmal eine andere Angelegenheit. Doch dem HC 88 Baar gelang es, sein Niveau dementsprechend noch etwas höher zu gestalten und begegnete dem Erstplatzierten von Anfang an auf Augenhöhe. Das Skore für die 88er eröffnete die nominell dritte Sturmlinie "Strelsener" - ein Wortspiel aus den Nachnamen der beiden Elsener-Halbbrüdern und Strebel. Diese Linie zeigte an beiden Spielen, welches offensives Potential in ihr schlummert und steuerte wichtige Treffer zu den beiden Siegen bei.
Doch was wäre ein Spiel zwischen dem HC 88 und den Greenhorns ohne emotionale Entgleisungen? Die Zuschauer (ein X-faches der Menge am Samstag; am Samstag war es wirklich der Menge) wurden natürlich nicht enttäuscht. So war es auch dieses Mal neben dem permanenten spielerischen Schlagabtausch auch immer wieder ein Schlagabtausch im wortwörtlichen Sinne. Am Ende mussten sich zwei Gegenspieler nochmals richtig die Nase küssen, der 88er zeigte am Ende etwas zu schöne Gesten und wurde dafür überhart mit einer Matchstrafe belohnt.
Da das ausgeglichene Spiel auch nach 60 Minuten immer noch kein Sieger fand, musste letztlich das Penaltyschiessen entscheiden. Auf Seiten der 88er reichten zwei erfolgreich verwertete Penalties von Schlumpf und Gisler aus, dies weil auf der anderen Seite einzig Kämpf reüssierte. Die 88er holten somit fünf von sechs möglichen Punkten und sind nun nur noch ein Punkt vom Tabellenzweiten Shocking Blue entfernt.
Kann der HC 88 diese Form konservieren, wird aus einem erfolgreichen Wochenende vielleicht noch eine ganz erfolgreiche Saison werden.